Well hearing is well being – Wie sich gutes Hören in der Schule auf das allgemeine Wohlbefinden aller auswirkt

2002 veröffentlichte die Speech-Language-Hearing Association (kurz ASHA) die Richtlinien für akustische Standards in Klassenzimmern². 20 Jahre später hat sich vieles verändert – der Einzug von smarten Medien wie Tablets und Smartboards, Digitalisierung, pandemiebedingtes Homeschooling – die akustischen Herausforderungen jedoch bleiben. Was wäre, wenn es eine Lösung für alles gäbe?

Welche Rolle spielt Hören beim Lernen?

Während die ASHA empfiehlt, dass der Grundgeräuschpegel im Klassenzimmer 35 dB(A) nicht überschreitet, zeigen Praxisstudien durchschnittliche 65,9 dB(A)² auf. Da die Spracherkennung mit zunehmendem Hall abnimmt, wird zudem eine maximale Nachhallzeit von 0,6 s (in großen Räumen auch 0,7 s) empfohlen.  In der Realität stößt man auf 1,27 s²

Auch wenn der klassische Frontalunterricht wie er noch vor 20 Jahren weitgehend Standard war inzwischen abwechslungsreicher ist, bestehen fast drei Viertel des Schulalltages aus Verstehensaktivitäten³.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen

Kinder hören jedoch anders als Erwachsene4. So muss sich ihr auditives Netzwerk erst noch entwickeln5. Während wir uns durch Lebens -und Spracherfahrung häufig auch ohne jedes Wort zu verstehen den Kontext herbeileiten können, kann das ein Kind, welches erst noch einen eigenen Sprachschatz entwickeln muss, nicht.

Daher benötigen Kinder grundsätzlich einen um 5 dB günstigeren SNR als Erwachsene6, um die geforderte Leistung zu erbringen.

Kommt dann noch eine Hörbeeinträchtigung wie Hörverlust oder AVWS hinzu oder ist die Schulsprache nicht die Muttersprache des Kindes wird es schnell unmöglich gleichberechtigtes Lernen zu ermöglichen. Auch das Risiko temporärer Hörminderung durch Ohrinfektionen ist bei Kindern besonders hoch7, so dass zahlreiche Kinder bereits von vornherein schlechtere Bindungen haben, als andere.

Alle Kinder in die erste Reihe?

Ziel sollen daher optimistische 15 dB mehr Sprachlautstärke an jedem Kinderohr als Nebengeräusche im Raum sein1.

Was bereits im Alltag kaum umzusetzen ist, scheint in Klassenzimmern mit teilweise 30 Kindern die auf sich aufmerksam machen möchten nahezu unmöglich.

Eine gern genutzte Lösung ist dann das Umsetzen in die erste Reihe (in 1,8 m Distanz zur Lehrkraft kommen SchülerInnen tatsächlich auf durchschnittlich 89% Verstehen8).

Nicht selten entpuppt sich dadurch die „Front Row“ als Zauberkugel, um aus einem gerade noch dauerstörenden Ben oder einer fast das Schuljahr wiederholenden Mia wieder ruhige und konzentrierte SchülerInnen zu machen.

Aber was passiert währenddessen in der letzten Reihe mit den Kindern, die keinen Platz in der Front Row haben? Sie bekommen nur noch ein Drittel mit (in 7,3 m Distanz zur Lehrkraft erreichen sie nur noch 36% Sprachverstehen8), müssen somit deutlich mehr Konzentration aufbringen, die sie so auch schneller aufbrauchen als ihre Mitschüler in den vorderen Reihen.

Und ist die Konzentration bereits vor der nächsten Pause aufgebraucht, sucht man sich schnell eine andere Beschäftigung als zuhören, die nicht selten geräuschfrei bleibt und wir sind wieder da, wo wir vorher waren, nur sind es nun Emma und Paul.

Für Lehrkräfte die gehört werden wollen und SchülerInnen die hören wollen

So ist der Faktor Hörbarkeit eine der wohl meist unterschätzten Stellschrauben, bei so vielen Herausforderungen in der Schule.

Der Einsatz des Klassenzimmer Beschallungssystemes Roger Dynamic SoundField schafft distanzunabhängige Hörbarkeit ohne Umbauarbeiten.

Zudem fördert die Nutzung von Mikrofonen die Gesprächsdisziplin, bildet die Basis für Inklusion9 durch Kompatibilität zu Hörsystemen und AVWS-Lösungen und schafft Zugang zu deutlicher Sprache für SchülerInnen mit Migrationshintergrund die sie erst noch lernen müssen.

Hören schafft Wohlbefinden

So konnten Studien bestätigen, dass bereits nach einem Jahr Nutzung SchülerInnen ihre sozial-emotionalen Kompetenzen verbessern konnten10,11, aktiver am Unterricht teilnahmen10,11,12 und Kinder mit Hör- , Lern- , oder Sprachdefiziten mehr Selbstbewusstsein durch weniger Stigmatisierung erhielten13.

Weiter verbesserte sich das Lese – und Leistungsniveau, die Fokus- und Konzentrationsfähigkeit, sowie die Mitarbeit11 und auch die Fähigkeiten Anweisungen zu verstehen und Folge zu leisten11, wodurch in Summe bessere akademische Leistungen erreicht wurden11.

Und auch Lehrkräfte schätzen, dass es keine Limitierung mehr durch Sitzordnungen gibt, sie sich frei bewegen können und trotzdem immer bestens verstanden werden10.

Durch den Rückgang der unter Lehrkräften am häufigsten auftretenden Erkrankungen von Stimme/ Hals/ Kehlkopf werden weniger Ausfälle durch Krankheit verzeichnet11, wodurch wir wohl tatsächlich behaupten können – Well hearing is well being..


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Referenzen:

1 American Speech-Language-Hearing Association. (2005). Acoustics in educations settings: [Position statement]. Retrieved from www.asha.org/policy

2 Knecht, H.A., Nelson, P.B., Whitelaw, G.M. & Feth, L.L. (2002). Background noise levels and reverberation times in unoccupied classrooms: Predictions and measurements. American Journal of Audiology, 11, 65-71.

3 Lejon, A.K. (2013). Inclusion or Exclusion: Children with hearing loss, are they really integrated in the classroom?  Comfort Audio White Paper. Retrieved from www.phonakpro.com

4 Palmer, C.V. (1997). Hearing and listening in a typical classroom. Language, Speech and Hearing Services in Schools, 28, 213-218.1

5 Flexer, C. (2002). Rationale and use of soundfield systems: An update. The Hearing Journal, 55(8), 10-18.

6 Boothroyd A (1997). Auditory development of the hearing child. Scandinavian Audiology, Supplemental, 46, 9-16.

7 Millett, P. (2008). Soundfield amplification research summary. York University. Retrieved from http://simeoncanada.com/technology/research-innovation/

8 Crandell, C., & Bess, F. (1986). Speech recognition of children in a “typical” classroom setting. American Speech, Language, & Hearing Association, 29, 87

9  Konsensuspapier_DAUE_Blocksatz_21_11_24__002_.pdf (dga-ev.com)

10 Langlan, L.A., Ravichandran, S., Caissie, R., Kreisman, B.M. (2009). The benefit of soundfield amplification in First Nations elementary school children in Nova Scotia, Canada. The Australian and New Zealand Journal of Audiology, 31(2), 55-71.

11 Massie, R., Theodoros, D., McPherson, B., & Smaldino, J. (2004). Soundfield amplification: Enhancing the classroom listening environment for Aboriginal and Torres Strait Islander children. The Australian Journal of Indigenous Education, 33, 47-53.

12 Kreisman, B.M. & Crandell, C.C. (2002). Frequency modulation (FM) systems for children with normal hearing. Journal of Education Audiology, 10, 21-25.13 American Speech-Language-Hearing Association. (2002) Appropriate school facilities for students with speech-language-hearing disorders [Technical report]. Retrieved from www.asha.org/policy