Neue Wege in der Pädakustik

Hörakustiker aus der ganzen Welt diskutierten über aktuelle Entwicklungen und neue Wege in der Pädakustik.

Ich hatte kürzlich die Ehre, der 5. Europäischen Pädakustik Konferenz von Phonak beizuwohnen, die in Berlin stattfand. Die Vorsitzenden der Konferenz, Andrea Bohnert (Chair) von der Universitätsmedizin Mainz und Kevin Munro (Co-chair) von der University of Manchester, hatten ein interessantes und vielseitiges Programm zusammengestellt.

Die Beteiligung war sehr hoch. Fast 500 Hörakustiker aus der ganzen Welt waren der Einladung in die deutsche Hauptstadt gefolgt, um an den Vorträgen und Diskussionen über die neuesten Entwicklungen in der Pädakustik teilzunehmen.

Einige der Highlights der Konferenz:

  • Marlene Bagatto, Adjunct Research Professor an der University of Western Ontario (Kanada), erläuterte die Leitprinzipien der Kinderversorgung. Sie hob hervor, dass die Hörgeräteanpassung bei Kindern mit der Erfassung der audiometrischen Daten anfängt und mit der Evaluation der Hörgeräteleistung endet. Zur Überwachung der Ergebnisse sei es zudem unerlässlich, Standards und Protokolle zu verwenden und die Erbringung von Dienstleistungen und deren Ergebnisse systematisch zu vergleichen.
  • Anne Marie Tharpe und Dr. Erin Picou von der Vanderbilt University (USA) sprachen über aktuelle Perspektiven im Umgang mit leichten und einseitigen Hörverlusten bei Kindern. Dr. Tharpe berichtete, dass Kinder mit dauerhaftem leichten und einseitigen Hörverlust mehrheitlich Schwierigkeiten in der Schule haben. Dr. Picou präsentierte Erkenntnisse, die nahe legen, dass die Höranstrengung für diese Kinder durch den Einsatz von kabellosen-Mikrofonsystemen im Klassenzimmer reduziert werden kann. In diesem Video ist eine Zusammenfassung ihres Vortrags zu sehen.

  • Barbara Bogner von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Deutschland) hielt einen Vortrag darüber, wie Kinder mit Hörminderung in Inklusionsschulen hören. Ihren Erkenntnissen aus objektiven und subjektiven Messungen der Hörqualität zufolge, verstehen Schüler mit Hörminderung Sprache im Unterricht besser, wenn sie kabellose Mikrofonsysteme verwenden.
  • John Fitzgerald, Consultant Clinical Scientist in Audiology (GB) berichtete von der Entwicklung einer BERA-Peer-Review in Großbritannien. Eine Peer Review ist der Prozess, bei dem die Arbeit eines Wissenschaftlers durch externe Experten überprüft wird. Peer Reviews gelten als unerlässlich für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung hochwertiger Dienstleistungen. John Fitzgerald empfahl, dafür ein anonymes externes System zu verwenden.

Insgesamt bot die Konferenz viele Erkenntnisse für Verbesserungen in der Kinderversorgung. Klicken Sie hier für weitere Informationen zu den einzelnen Präsentationen der Konferenz.