Lärm – alles andere als ein „Dieb auf leisen Sohlen“, der es auf unser Hörvermögen und Wohlbefinden abgesehen hat

Die Rolle eines guten Gehörs für das allgemeine Wohlbefinden gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit. Gutes Hören beginnt mit dem Schutz unseres empfindlichen Sinnesorgans, denn ein häufiger Verursacher von Hörschäden ist Lärm!

Ich mache gern Musik und bevor ich die Audiologie als Beruf für mich entdeckte, spielte ich in Bands, ohne einen Gehörschutz zu tragen. Für meine Ohren war das mit Sicherheit eine belastende Erfahrung, und zwar nicht nur während, sondern manchmal auch noch nach dem Spielen, wenn ein vorübergehender Tinnitus und Hörschwellenverschiebungen auftraten.

Im Laufe der Zeit kann eine solche Lärmbelastung sich zu einem alles anderen als „Dieb auf leisen Sohlen“ unseres Hörvermögens auswachsen und weitreichende Auswirkungen auf unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden haben.1

Eine laute Welt!

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit etwa 1,1 Milliarden Menschen von lärmbedingtem Hörverlust (NIHL) bedroht sind.Allein in den USA lassen Tonaudiogramme von etwa 40 Millionen Erwachsenen auf einen NIHL schließen.3

Eine seit Langem bekannte Ursache für NIHL ist die Lärmbelastung am Arbeitsplatz.4 So wurden in den 1960er-Jahren durchgeführte Querschnittsstudien mit Fabrikarbeitern, die während ihres gesamten Arbeitslebens ungeschützt verschiedenen Lärmpegeln ausgesetzt waren, zur Festlegung der Risikokriterien für NIHL herangezogen.

Expositionen von ≤85 dB über 8 Stunden (LeQ 8 Hrs) ohne Gehörschutz gelten als sicher. Oberhalb von 85 dB halbiert sich die sichere Expositionszeit mit jedem Anstieg um drei dB ohne Gehörschutz.5

NIHL kann auch bei anderen Tätigkeiten auftreten, z. B. beim Spielen/Hören von lauter Musik6 oder beim Jagen/Schießen7, um nur einige zu nennen. Zudem kann Lärmbelastung auch Auswirkungen haben, die nicht im Audiogramm ersichtlich sind, wie Stress und Beeinträchtigungen der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens.8,9

Wenn man bedenkt, dass Lärm als jedes „unerwünschte und/oder schädliche Geräusch“ definiert wird,10 wird klar, dass er bei diversen Aktivitäten auftreten und unterschiedliche Auswirkungen haben kann. So ist erwiesen, dass ein schnarchender Partner die Schlafqualität erheblich beeinträchtigt!11

Warum oft kein Gehörschutz getragen wird

70% der Personen, die lautem Lärm ausgesetzt sind, tragen nie oder selten einen Gehörschutz, obwohl dieser einem lärmbedingten Hörverlust vorbeugen könnte.3

Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • unangenehmes Gefühl (z. B. Feuchtigkeit in den Ohren)12
  • Sorge, mit einem zu starken Gehörschutz nicht mehr genug hören zu können13
  • ungleichmäßige Dämpfung/spektrale Verzerrung über den Frequenzbereich14
  • Verschlusseffekt (besonders beim Singen/Spielen eines Blasinstruments)14
  • Übung/Handhabung/Testen der Passform15

Der Gehörschutz der Phonak Serenity – Produktreihe kann dank seines besonderen Designs einige dieser Probleme überwinden.

Phonak Serenity Choice™ : universell oder maßgefertigt

Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Ohrstöpseln mit robusten Schlauchfiltern kommen bei Phonak Serenity Choice™ High-End-Membranen und -Netzfilter zum Einsatz, die sowohl tiefe als auch hohe Frequenzen gleichmäßiger dämpfen, um Situationsbewusstsein und Kommunikation zu ermöglichen (Abbildung 1).

Abbildung 1: (A) – Herkömmliche robuste Schlauchfilter, die vor allem hohe Frequenzen dämpfen, und (B) – Phonak Serenity Choice™ Netz- und Membranfilter.

In einer kürzlich durchgeführten Studie16 wurden technische Messungen der Dämpfung (an einem KEMAR-Kunstkopf) und subjektive Bewertungen der Klangqualität mit Serenity Choice Music und Serenity Choice Comfort sowie sechs Produkten der Wettbewerber verglichen.

Die Ergebnisse zeigten, dass Serenity Choice Music eine flachere Dämpfungskurve aufweist als eine Reihe von Konkurrenzprodukten, was vor allem für Musiker wichtig ist, damit sie sowohl ihr eigenes Spiel als auch die anderen Instrumente gut wahrnehmen können.14 Darüber hinaus wurde die Klangqualität signifikant höher bewertet als bei fünf von sechs Konkurrenzprodukten. Interessant ist, dass die höheren Bewertungen sowohl bei geschulten als auch ungeschulten Zuhörern erreicht wurden.

Ein weiterer Vorteil des Netz- und Membranfilters ist seine Atmungsaktivität. In einer anderen Studie16 wurde die Feuchtigkeit im Gehörgang bei Verwendung unterschiedlicher Lärmschutzstöpsel sowie die Luftfeuchtigkeit im Labor gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass ein Gehörschutz mit Filter geringere Feuchtigkeit aufwies als die vollständige Abdichtung und dass die Feuchtigkeit in der Regel umso geringer ausfiel, je niedriger die Dämpfung war.

Für Musiker kann der Verschlusseffekt beim Singen/Spielen eines Blasinstruments ein weiteres Problem darstellen.14 Für Hörgeräteträger mit einer guten Resthörigkeit in den tiefen Frequenzen (besonders <40 dB HL bei 250 und 500 Hz) gibt es zwei Möglichkeiten, den Verschlusseffekt zu mindern: (1) – Belüftung und (2) – Längere maßgefertigte Ohrpassstücke, die Kontakt zum knöchernen Teil des Gehörgangs haben.17

Da Belüftung bei Gehörschutz keine wirkliche Option ist (sie würde den effektiven Schutz verringern), könnte man in solchen Fällen ausprobieren, ob sich die Okklusion durch ein Set maßgefertigter langer Serenity Choice Plus™ für Musiker verringern lässt.

Schützen Sie Ihre Ohren vor dem „Dieb auf leisen Sohlen“ (NIHL)

Die neue Serenity Choice™ – Produktreihe mit Netz- und Membranfilter kann eine Lösung für die Probleme bieten, die viele bisher vom Tragen eines Gehörschutzes abgehalten haben:

  • Durch Verringerung der Feuchtigkeitsentwicklung im Ohr während des Tragens
  • Durch gleichmäßigere Dämpfung sowohl der tiefen als auch der hohen Frequenzen, um Situationsbewusstsein und Kommunikation zu ermöglichen
  • Durch eine große Auswahl unterschiedlicher Filteroptionen, um das jeweils angemessene Schutzniveau zu gewährleisten (Abbildung 3).

Abbildung 3: Serenity Choice™ und maßangefertigter Serenity Choice™ Plus Gehörschutz.

Ich hoffe, dass die neue Serenity Choice™ – Produktreihe uns hilft, mehr Menschen vom Nutzen eines Gehörschutzes zu überzeugen, um ihr kostbares Hörvermögen zu schützen.


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Referenzen:

  1. Vercammen C, Ferguson M, Kramer SE, et al. Well-hearing is well-being. Hearing Review. 2020;27(3):18-22. Quelle: https://www.hearingreview.com/hearing-loss/patient-care/counseling-education/well-hearing-is-well-being, Zugriff am 20. Juli 2021.
  2. Weltgesundheitsorganisation (WHO) (1. März 2020). Deafness and hearing loss: Key facts. Quelle: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/deafness-and-hearing-loss, Zugriff am 20. Juli 2021.
  3. Centers for Disease Control and Prevention (6. Jan. 2020). Vital Signs – Too loud! For too long! Quelle: https://www.cdc.gov/vitalsigns/hearingloss/index.html, Zugriff am 20. Juli 2021
  4. Centers for Disease Control and Prevention.(6. Februar 2018). Noise and hearing loss prevention: Preventing hearing loss caused by chemical (ototoxicity) and noise exposure. Quelle: https://www.cdc.gov/niosh/topics/noise/default.html, Zugriff am 20. Juli 2021.
  5. WHO (2017) determination of risk of noise-induced hearing loss due to recreational sound: review. Quelle: https://www.who.int/pbd/deafness/Monograph_on_determination_of_risk_of_HL_due_to_exposure_to_recreational_sounds.pdf.
  6. Zaho, F., Manchaiah, V., French, D. & Price, S. M. (2009) Music exposure and hearing disorders: An overview, International Journal of Audiology, Vol. 49(1), 54-64.
  7.  Nondahl, D.M, et al. (2000). Recreational firearm use and hearing loss, Arch Fam Med.2000;9:352-357.
  8. Wallenius, M. A. (2004) The interaction of noise stress and personal project stress on subjective health. Journal of Environmental Psychology, Vol. 24(2).
  9. Ising, H. & Kruppa, B. (2004) Health effects caused by noise : Evidence in the literature from the past 25 years. Noise and Health, Vol. 6(22), 5-13.
  10. Fink, D. (2019) A new definition of noise: noise is unwanted and/or harmful sound. Noise is the new ‘secondhand smoke’. Proc. Mtgs. Acoust. Vol. 39. https://asa.scitation.org/doi/10.1121/2.0001186
  11. Blumen, M. et al. (2009) Effect of sleeping alone on sleep quality in female bed partners of snorers. European Respiratory Journal, Vol. 34: 1127-1131.
  12. Davies, R. R. & Shaw, P. B. (2011). Heat and humidity buildup under earmuff-type hearing protectors. Noise & Health, Vol. 13(51), 93-98. Quelle: https://www.noiseandhealth.org/article.asp?issn=14631741;year=2011;volume=13;issue=51;spage=93;epage=98;aulast=Davis, Zugriff am 20. Juli 2021.
  13. Towse, K. (2019) Nine reasons why your hearing protection efforts could be failing. Quelle: https://www.protecthear.co.uk/2019/11/19/nine-reasons-why-your-hearing-protection-efforts-could-be-failing/, Zugriff am 20. Juli 2021
  14. Patel, J. (2008). Musicians’ hearing protection – A review. Quelle: https://www.hse.gov.uk/research/rrpdf/rr664.pdf, Zugriff am 20. Juli 2021.
  15. Connect Safety (2017) 6 reasons why employees aren’t wearing hearing protection. Quelle: https://blog.wesco.com/6-reasons-why-employees-arent-wearing-hearing-protection, Zugriff am 20. Juli 2021.
  16. Appleton-Huber, J. (2021). Serenity Choice TM – protecting hearing while providing best sound quality and allowing the ear to breathe. Phonak Insight. Quelle: https://www.phonakpro.com/content/dam/phonakpro/gc_hq/en/resources/evidence/white_paper/documents/technical_paper/PH_Insight_Serenity_Choice_sound_quality_breathability_210x297_EN_V1.00.pdf, Zugriff am 20. Juli 2021.
  17. Dillon, H. (2012) Hearing Aids. 2nd Edn. Sydney: Boomerang.

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