Musik in meinen Ohren

Eine Geschichte über mich und meine zwei kleinen treuen „Phonakbegleiter“ an meinen Ohren.
Mein persönlicher Werdegang – bis zu dem Zeitpunkt, an dem Musik in meinen Ohren mich mehr als glücklich macht.

Ich bin seit meiner Geburt stark an Taubheit grenzend schwerhörig. Erst ab ca. 120 Dezibel (Diskolautstärke) nehme ich Geräusche wahr. Ohne Hörgeräte höre ich nichts. Stellt euch vor, ihr schaut einen Film und stellt dabei den Ton auf „Lautlos“. Das bin ich.

Nur Bahnhof verstehen

Mit Hörgeräten sieht es natürlich anders aus. Durch die Hörgeräte nehme ich Geräusche, Töne und viel mehr wahr. Sie begleiten mich in meinem Alltag. Nur nachts freue ich mich auf eine wohlige Ruhe, die ihr euch als „Lautlos“ vorstellen könnt.
Natürlich treffe ich im Alltag auch immer wieder auf etliche Barrieren: Ohne die Unterstützung des Lippenlesens, verstehe ich meine Gesprächspartner nicht gut und muss mir die Sätze selbst zusammenreimen. In Gruppensituationen muss ich mich stark konzentrieren, wenn ich halbwegs etwas verstehen möchte. Musik hört sich häufig sehr monoton und einseitig an, das Telefonieren ist bisher nicht möglich gewesen. Auch die Ansagen in der Bahn oder am Bahnhof höre ich nicht. Wie oft ist schon mein Zug an mir vorbei gefahren, weil er (laut Ansage, die ich ja nicht höre!) von einem anderen Gleis abfuhr.

Mit Beharrlichkeit und Unterstützung zum Ziel

Trotz allem würde ich nicht mit einem Hörenden tauschen wollen!
Ja, du hast richtig gelesen.
Ich habe mithilfe meiner tollen Familie, schulischen Wegbegleitern, wobei ich an dieser Stelle besonders eine mittlerweile sehr gute Freundin erwähnen möchte, den immer besser werdenden Hörgeräten oder technischen Hilfsmitteln mindestens genauso viel wie alle anderen erreicht. Ich habe das Abitur gemacht und Hörgeschädigten Pädagogik mit Psychologie studiert. Nebenbei habe ich bereits mit vier Jahren meine große Liebe, den Tennissport, für mich entdeckt und beitreibe ihn seitdem auch erfolgreich.

Eine wundervolle Reise

Ich möchte euch zusätzlich zu meinem Werdegang eine emotionale Geschichte über meine zwei kleinen ständigen „Phonakbegleiter“ erzählen.
Ich wurde in meiner Kindergarten-/Schulzeit ganz regulär mit Phonak Hörgeräten versorgt. Bis zu dem Zeitpunkt, als die damalige Pressesprecherin von Phonak (Ganz liebe Grüße, falls Du diesen Beitrag liest!) aufgrund meiner Erfolge beim Tennis auf mich aufmerksam wurde und mir anbot, als Testimonial die neusten Hörgeräte zu testen. Damals war ich 15 Jahre alt.
Ab da begann eine wundervolle Reise mit vielen neuen Höreindrücken und unbekannten Geräuschen, die entdeckt werden wollten. Meine Sprache verbesserte sich immer mehr, wurde sauberer und präziser. Wenn neue Phonak Hörgeräte auf dem Markt angekündigt wurden, war es für mich wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Es ist so erstaunlich zu sehen, wie sich die technische Entwicklung so rasant verbesserte. Ein besonderer Fortschritt war, dass die hohen Töne in einen tieferen Bereich „gedrückt“ wurden, damit man als hörbehinderte Person auch die Möglichkeit hat, höhere Töne wahrzunehmen. Häufig ist diese Tonlage bei mir nicht mehr hörbar.

Es macht mich glücklich!

Der bisherige Höhepunkt in meinem Hörgeräteleben aber war vor ca. einem Monat.
Meiner Meinung nach passt die Bezeichnung der neuen Hörgeräte perfekt: Phonak Naída Paradise. Sie sind paradiesisch. Zum ersten Mal gab es die Möglichkeit per Bluetooth die Phonak Hörgeräte mit anderen technischen Geräten zu verbinden. Zum ersten Mal hatte ich saubere, klare Musik in meinen Ohren. Zum ersten Mal konnte ich mit meinem Vater telefonieren ohne zu sagen „Wie bitte? Ich verstehe nichts!“. Könnt ihr euch das unbeschreibliche Gefühl vorstellen? Ich konnte es erst auch nicht – aber es macht mich glücklich!

Musik in meinen Ohren macht mich glücklich!

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